Was für uns ein Urlaub auf dem Bauernhof Bedeutet
Man hört viel über Ferien auf dem Bauernhof. Unsere Intention ist es, auf der Suche nach den einfachen Dingen, Natürliches wieder neu zu entdecken. DieToskana bietet mit ihrer Küste auf der Anreise wunderschöne landschaftliche Panoramen, die dem Urlaubsziel Elba nahe kommen. Die Insel Elba ist jedoch mit ihrer Landschaft etwas Besonderes.
Aber, was versteht man nun unter Ferien auf dem Bauernhof?
Man verbringt während eines Urlaubs auf dem Bauernhof die Zeit im direkten Kontakt mit der Natur, auf dem Land mit seiner Bevölkerung, den Bauern, die den großen Bestand an langer Tradition bewahren, die von Generation an Generation weitergegeben wurde. Die Meinung, Agritourismus ist schlicht und einfach und auch der Preis müsste dementsprechend sein, ist jedoch grundlegend falsch. Ein Urlaub auf dem Land ermöglicht, eine große Lebensqualität zu erfahren und bietet eine Quantität an Service, an die der herkömmliche Tourismus nicht heranreichen kann. Man kann den Preis nicht mit dem der „Konkurrenz“ in der Hotelbranche vergleichen, sondern muss das besondere Angebot berücksichtigen, das nur ein landwirtschaftlicher Betrieb bieten kann. Das Phänomen vom Urlaub auf dem Land ist in Italien noch relativ jung. Der Anfang liegt in der großen industriellen Expansion. Während dieser Zeit verließen viele Bauern ihre Höfe, um in den Fabriken zu arbeiten, was für sie weniger mühsam und auf der anderen Seite lukrativer war. Damals sah man keine große Perspektive in dem Agritourismus. Aber nach und nach hat er sich entwickelt, was deutliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Situation der ländlichen Regionen mit sich brachte. Die Bewegung im Agritourismus behauptet sich immer mehr und entwickelt sich immer weiter. Ende der sechziger Jahre wurde die Vereinigung für den Agritourismus, die Associazione Agriturist di Confagricoltura (AGRITURIST) gegründet.
Im Vergleich zu anderen Formen des Tourismus, die auf unterschiedliche Weise eine Veränderung der Umwelt und der Gesellschaft mit sich bringen, ist der Agritourismus die einzige Form des Tourismus, die zum Erhalt der Umwelt beiträgt und die lokalen Gemeinschaften mit ihren Traditionen bewahrt. Und, tatsächlich, seit die Lebens- und Arbeitsbedingungen in vielen Städten schwierig geworden sind, werden die Vorzüge gegenüber dem Leben auf dem Lande immer sichtbarer. In der Stadtbevölkerung zeigen sich immer mehr gesellschaftliche Konflikte, die das Bedürfnis deutlich machen, aus diesem Lebensbereich auszubrechen. Heute verreisen viele Personen, um einen Ort nach dem anderen zu besuchen, dies aber nur, um aus dem Arbeits- und Stadtleben so weit wie möglich zu entfliehen. Es gibt eine Begeisterung für große Flugreisen, die es ermöglichen auch Fernziele anzusteuern, auf der Suche nach unberührten Oasen der Natur, die bekanntlich nicht mehr existieren. Der Urlauber ist außerdem bestrebt so viel wie möglich zu erleben. Aus diesem Grund werden Rundreisen angeboten, die sich auf einem finanziellen Niveau bewegen, das für jedermann erschwinglich ist. Und dabei ist man bemüht, an einem einzigen Tag alle Sehenswürdigkeiten eines touristischen Ortes zu besuchen.
Am Ende einer solchen Erfahrung kennt man von den besuchten Orten nur unwesentlich mehr, als auf einer Postkarte sichtbar ist und die lebendigen Erinnerungen an die Qualität der Hotelmahlzeiten. Um den hohen Nachfragen entgegenzukommen, entstanden viele touristische Organisationen und ein internationaler Urlaubsmarkt mit einem nahezu unbegrenzten Angebot an Reisezielen, bei dem nur Reisedauer und Urlaubskasse eingeschränkt sind. Der Tourismus ist heute fester Bestandteil der Weltindustrie. Jedes Jahr werden Millionen von Personen von einem Kontinent zum anderen befördert. Damit verbunden werden Ketten von Hotels und Wohnanlagen erstellt. Der Agritourismus dagegen begegnet diesen negativen Begleiterscheinungen durch ökologische Bedingungen an Bebauungspläne. Die ländliche Gastfreundlichkeit erfordert keine Veränderung an die Umwelt und unserer Verhaltungsweise ihr gegenüber. Im Gegenteil, es wird zu ihrer Erhaltung beigetragen, da die landwirtschaftlichen Erträge, die oft genug für den Lebensunterhalt unzureichend sind, von den Landwirten wieder eingebracht werden. Mit dem Erkennen und dem Bewusstsein muss das Zusammenspiel zwischen der Bevölkerung und der ländlichen Natur auf der Welt nicht kurzlebig und vergänglich sein. Es ist wichtig, dass die Lebenserfahrungen und lang zurückreichenden Traditionen, die in keinen Büchern niedergeschrieben stehen, aber von Generation zu Generation weiterüberliefert wurden, weiterhin ihren Bestand haben. Die bäuerliche Kultur, die vom Aussterben bedroht ist und von der man heute mit einem Hauch von Nostalgie spricht, ist eine Form der Zivilisation, die den Unerfahrenen, dem ein Einblick gewährt wird, in Erstaunen versetzen kann. Es werden Werte und Tatsachen offenbart, die von der Technologie verdrängt wurden. Auch aus diesem Grund stellt der Agritourismus eine kulturelle Bewegung dar, die auf Grund der Anziehungskraft der hohen Lebensqualität immer mehr Liebhaber, auch aus dem Ausland findet, die hier, abseits von den großen Touristenströmen, Entspannung suchen.