Der Weinkeller der DOC Weine auf der Insel Elba
Die Geschichte des Weinanbaues auf der Insel Elba reicht bis weit zurück in die Zeit der Eroberungen und großen Herrschaften. Schon in der Zeit des Römers Plinius steht geschrieben: „insula vini ferax“ ( Insel reich an Wein und Essen). Auch die am Meeresboden entlang der Küste aufgefundenen Amphoren zeugen von einem lange zurückliegenden, aktiven Weinhandel. Selbst Napoleon äußerte sich bei seiner Rückkehr nach Paris, noch vor dem fatalen Waterloo, positiv über die Bevölkerung der Insel mit den Worten: „Die Einwohner Elbas sind kräftig und gesund, da der Wein ihrer Insel Kraft und Gesundheit schenkt“.
Der Großvater der heutigen Besitzer des Landgutes, Italo Sapere, Bauer- und Minenarbeitersohn, begann im Jahre 1927 mit dem Bau des Familienhauses und der Erschließung der ersten Weinberge auf Elba. Sein Sohn „Teolo Ario“ setzte seine Arbeit fort und vergrößerte das Familienunternehmen. Im Jahre 1980 erreichte dann der Elbawein seinen qualitativ hohen Wert und erhielt durch den Vorsitzenden der Vereinigung der ersten Winzergenossenschaft das Prädikat D.O.C. ( Denominazione di origine controllata = Qualitätswein aus kontrolliertem Anbau).
Die Ahnenforschung unserer Familie Sapere lässt sich laut Pfarramt in Capoliveri bis ins Jahr 1694 zurückverfolgen. Die Anfänge finden sich bei „Agostino Sapere“, Bauer aus Salerno, der mit seiner Familie in dieser Zeit auf Elba ankam und sesshaft wurde, sehr wahrscheinlich, um als Arbeitskraft am Bau der „Fortezza di Portolongone“ tätig zu sein.
Es folgten unsichere Jahre verbunden mit harter Arbeit, was jedoch der Entwicklung des Betriebes zugutekam. Der Enkel, Italo hatte inzwischen großes Ansehen im Bereich des Weinanbaus auf Elba erreicht. Er vergrößerte und erweiterte das Unternehmen unter Berücksichtigung der traditionellen, familiären Vorstellungen seiner Ahnen. Er kultivierte die besten traditionellen Rebsorten. Neue Rebstöcke wurden ausschließlich aus den Ablegern der, von sich hier bestens bewährten Mutterpflanze kultiviert, um die lokalen Rebstöcke zu erhalten.
Wir sind davon überzeugt, dass die Qualität eines Weines ausschließlich auf die Trauben, unter Berücksichtigung der Herkunft und der Kultivierungsart, zurückzuführen ist.
Wir setzen auf die Erfahrung unserer Ahnen und auf die Phantasie der jungen Generation!
Zur Zeit werden folgende Rebstöcke kultiviert: Procanico (Trebbiano), Biancone, Ansonica, Vermentino, Chardonnay, und Moscato (Muskateller). Die roten Rebstöcke: Sangiovese,Aleatico, Syrah und Alicante.
Mit der gesetzlichen Verfügung D.P.R. (Decreto Presidente dello Stato) vom 09.Juli 1967 wurde dem Elbawein die Anerkennung: Denominazione Origine Controllata (Wein mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung) verliehen. Ständig weiterentwickelt und integriert wurde er dann über das D.M. (Decreto ministeriale della Republica = Beschluss durch den Ministerpräsidenten) am 17. Oktober 1994 neu eingestuft. Die letzte aktualisierte Version vom D.M. 15. September 1999 zeichnet weitere Weine mit dem Prädikat D.O.C. aus und der Moscato passito dell’Elba wurde registriert.
Unser Landgut liegt zwischen der Gemeinde Porto Azzurro und Capoliveri in der Gemarkung Mola.
Verantwortlicher Leiter der Weinberge: Italo Sapere ( Doktor der Agrarwissenschaft). Önologe: Leonardo Conti, Mitglied der Vereinigung MATURA srl. Die mit Rebstöcken kultivierte Gesamtfläche beträgt zur Zeit ca. 13 Hektar und ist eingetragen im Register Livorno für die Produktion von D.O.C. Elbaweinen. Geplant ist die weitere Erschließung von Rebflächen für Aleatico, Moscato, Alicante und Cabernet, was die kultivierte Gesamtfläche auf 16 h erweitert. Der Anbau auf Elba liegt ca 10 bis 50 mtr. über dem Meeresspiegel. Bis in die achtziger Jahre wurden ausschließlich weiße Trauben angebaut. In den letzten zehn Jahren wurden rote Weinreben eingesetzt. Das Alter der Rebstöcke ist unterschiedlich, ca. 10% sind älter als 50 Jahre, der Restbestand ist nicht älter als 15 Jahre. Der Bestand von roten und weißen Reben ist zur Zeit ausgeglichen und beträgt 50%.
Die Aufzucht der Reben erfolgt im landestypischen tiefen Anbau, mit Drähten und Pfählen, in einer Bestockungsdichte von nur ca. 5000 Wurzelstöcken pro Hektar, an denen sich die Reben während der Vegetationsperiode entlang ranken können. Um die Qualität und nicht die Quantität der Trauben zu optimieren, werden die Reben jährlich radikal gestutzt.
Der Boden ist humusarm, lehmhaltig von Kalk und Schiefer untermischt und bietet somit hervorragende Bedingungen für den Anbau der Weinrebe (SILVA 1947). Der landwirtschaftlicher Betrieb verarbeitet die Trauben nach strengen Richtlinien des biologischen Ackerbauesunter der strengen Aufsicht der Kontroll-Organisation: ICEA (Institut für die Bescheinigung der Ethik und Umwelt), die folgendes beglaubigt:
- Nicht verwendet werden Pflanzen, die genetisch verändert wurden (O.G.M.).
- Die Verwendung von natürlichen Anbautechniken (Düngung nur mit Mist und natürlichen Substanzen).
- Keine chemischen Unkrautvernichtungsmittel, chemischen Pilzmittel, Wachstumsblocker und andere Pestizide.
- Es ist erlaubt, zur Schädlingsbekämpfung natürliche Substanzen wie Schwefel und Kupfer, ohne Verwendung von Chemie, einzusetzen.
- Die Weinkellerei hat eine Kapazität von 1.500 Hektolitern. Die erzeugten Weine dürfen ausschließlich in Flaschen abgefüllt (nicht als offene Weine) verkauft werden. Um die Einhaltung der Auflagen zu gewährleisten, gibt es Kontrollorgane, die jährlich die ökologisch geführten Betriebe aufsuchen und sich vergewissern, dass weder auf den Blättern noch auf den Trauben Schädlingsbekämpfungsmittel nachzuweisen sind und der Boden keine Spuren von Unkrautvernichtungsmitteln oder Schwermetallen enthält. Es ist vorgeschrieben, der Organisation eine technische Beschreibung des Weinanbaus und der Weinherstellung, sowie eine Probe der verschiedenen Weine zukommen zu lassen.